Herzlich Willkommen
Wir freuen uns, dass Sie diese Website aufsuchen und sich für die Integration von neuen Bürgerinnen und Bürgern interessieren. Für Ihren Kommentar, Ihre Anregung und – wenn Sie nach Deutschland eingewandert sind – Ihre persönliche Geschichte wären wir dankbar.
Schon mal von Sadiq Khan gehört (Bild links)? Er ist seit Mai 2016 Bürgermeister von London, der größten Stadt Europas. Sadiq Khan ist zwar in London geboren, seine Eltern sind aber Pakistani, die in den 1960er Jahren nach England eingewandert sind.
Oder schon mal von Navid Kermani gehört (Bild rechts)? Er ist ein bekannter Schriftsteller in Deutschland. Hier ist er geboren, aber seine Eltern sind aus dem Iran eingewandert. Er hat die deutsche und iranische Staatsbürgerschaft. Für seine Arbeit hat er viele Auszeichnungen erhalten, u.a. den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zum 65. Jahrestag des Grundgesetzes hielt Kermani im Deutschen Bundestag die Festrede.
Sollen nun auf dieser Website Prominente mit Migrationshintergrund vorgestellt werden? Nein, das nicht. Aber diese zwei Beispiele zeigen, dass Integration nicht nur möglich ist, sondern auch sehr weit führen kann. Dabei ist vielleicht die Integrationsleistung von Millionen Menschen, die zugewandert, also z.B. nicht in Deutschland geboren sind, sondern aus ganz anderen Kulturen stammen, noch höher einzuschätzen.
Diese Website will helfen, das Fremdsein zu überwinden - auch in dem Bewusstsein, dass das nicht einfach ist. Natürlich ist den Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind, das Leben hier zunächst sehr fremd. Wie sollen sie sich hier nur zurecht finden? Tatsache ist aber, dass sich viele zurecht gefunden haben, die Verhältnisse in Deutschland inzwischen ganz gut kennen und hier ein aktives Leben führen. Ihre Geschichten sollen hier erzählt werden; denn sie können für andere motivierend sein.
INTEGRATION HOCH ZWEI:
Recep Buluter aus der Oststadt, als Zugbegleiter der Deutschen Bahn im Fernverkehr unterwegs, ist ein „mutiger Mensch, der auch an seinem Platz bleibt, wenn es brenzlig wird“. Zu dieser Einschätzung kam die Jury des vom Bündnis Allianz pro Schiene durchgeführten Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“ und zeichnete den 53-Jährigen deshalb mit der Silbermedaille aus. Insgesamt 200 Kandidaten waren von Bahnkunden vorgeschlagen und nominiert worden.
Der Vorfall, um den es ging, ereignete sich im März vergangenen Jahres in einem ICE. An Bord waren Fußballfans von Hertha BSC auf der Rückfahrt von einem verloren gegangenen Bundesligaspiel bei Schalke 04. Weil einige randalierten, musste der Zug in Hannover außerplanmäßig halten.
Kunsthistoriker aus Izmir
Die Übeltäter hatten in einem Wagen der zweiten Klasse Wandverkleidungen abgerissen, Alkohol verschüttet, Klopapier ausgerollt und andere Mitreisende belästigt. Buluter, nach eigenen Angaben selbst leidenschaftlicher Fußballfan, brachte Fahrgäste in den Wagen der ersten Klasse in Sicherheit und sorgte dafür, dass die Randalierer nicht ins Bordbistro gelangten. Dann rief Recep Buluter die Bundespolizei.
Auf die Frage, ob er Angst gehabt habe, sagte Buluter: „Ich habe eine gute Menschenkenntnis und wirke selber nicht aggressiv. Einige der Randalierer konnte ich mit Vernunft beruhigen.“
In seiner ursprünglichen Heimatstadt Izmir in der Türkei hatte Buluter als promovierter Kunsthistoriker gearbeitet, bevor er mit seiner deutschen Frau nach Hannover zog. Weil sein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde, begann er eine Ausbildung bei der Bahn und ist seit 2002 im Fernverkehr im Einsatz.
Nominiert worden ist Recep Buluter sogar noch für eine zweite Aktion. Dabei hatte er einem Fahrgast geholfen, der einen lebensgefährlichen epileptischen Anfall erlitten hatte.
Die Goldmedaille des Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“ erhielt der ICE-Zugchef Hartmut Dreßler aus Berlin, der während des Orkans „Xavier“ mit seinem Zug bei Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern stoppen musste und dafür sorgte, dass die Reisenden die Nacht in einer Turnhalle verbringen konnten und verpflegt wurden.